Lästerst du manchmal auch gerne?
So ein bisschen boshaft über die anderen reden? Oder bezeichnest du lästern als „Informationsaustausch“, was, wer, wieder gemacht hat oder was passiert ist? Doch warum ist dann diese Kommunikation immer ein wenig boshaft?
Ist es wirklich nur eine einfache, abwechslungsreiche Unterhaltung über jemanden anderen? Auf jeden Fall lenkt es so angenehm von uns selbst ab. Man könnte sagen, es ist eine gesellschaftliche Beschäftigung. Und auch ich bin davon nicht gefeit, so ist es mir letztens auf dem Pharmazieball in der Wiener Hofburg passiert. (Mein Kleid ist heil geblieben, hier geht es zu der Geschichte, als mein Ballkleid brannte).
Alles glitzerte, die Hofburg erstrahlte im Festglanz, hatte wunderschöne Blumenarrangements und die verschiedenfarbige Beleuchtung unterstrich nochmals den Prunk des ehrwürdigen Gebäudes.
Wir haben im Festsaal eine Loge gehabt und hatten dadurch Aussicht und Übersicht über alles und alle: Also einerseits einen schönen Überblick über das Geschehen, das bunte Treiben, die schönen Ballkleider, die Musikkapelle und die herrliche Stimmung, doch andererseits die verdammte Verführung zu lästern.
Wer hat welches Ballkleid an, passt die Farbe?
Na die Pailletten sind schon zu viel. Der Ausschnitt ist schon sehr gewagt. Das Kleid ist mehr als figurbetont. Dieser Schmuck ist aber übertrieben? Wer hat welche Ballfrisur? Diese Frisur finde ich ein wenig altmodisch! Welcher Mann hätte sich vielleicht doch einen größeren Smoking leisten sollen. Wer kann tanzen? Wer tanzt wie? Die sind aber überhaupt nicht im Takt!
Also das Beobachten mit meiner Tischnachbarin (nennen wir es mal so) kommt einem ja ganz lustig vor. Dachte ich, doch ist es wirklich lustig zu vergleichen und zu urteilen? Ich durfte plötzlich feststellen, dass die Energie so gar nicht passte. Zu lästern bringt nämlich gar keine gute Energie, es macht dich unrund und unzufrieden. Die positive Energie sinkt, denn Fehler bei andern zu suchen und über sie herzuziehen ist kontraproduktiv.
Es ist doch besser in die Welt hineinzulachen, in diesem Fall in den Festsaal und ein Lachen zurückzubekommen. Egal wer, wie tanzen kann. Hauptsache es macht Spaß. Den Blickwinkel zu ändern und sich über die Vielfalt zu erfreuen, über die verschiedenen Moderichtungen, die Diversität. Das habe ich dann mit Erfolg gemacht.
Es liegt in den Augen des Betrachters, also in deiner Verantwortung, was du sehen willst.
Also stell es ab, über andere zu klatschen, denn es schadet dir selbst!
3 Gründe – Denkanstupser warum
1, Denke immer daran, wenn du nicht willst, dass so über dich geredet wird, dann rede selbst nicht so. Fang an, dir das was du sagst bewusst anzuhören. Sage nichts, was du dir auch nicht wünscht, über dich zu hören. Du kannst nicht von anderen Leuten erwarten, dass sie etwas unterlassen, wenn du es selbst zelebrierst. Übe dich stattdessen in wunderbaren, liebevollen, vertrauensvollen Unterhaltungen, um deine Beziehungen zu anderen Menschen zu stärken.
2, Die Energie, die du aussendest, kommt zu dir zurück! Das ist so – wenn du lästerst und die Fehler bei den anderen suchst, schmälerst du deine Energie. Über andere schlecht zu reden, nährt zerstörerische Gedanken. Es bleibt ein schaler Nachgeschmack, denn diese Gedanken ziehen ein schlechtes Gefühl nach sich. Mit schlechten Gefühlen kannst du keine positive Energie aufbauen.
3, Die Einstellung die du hast, spiegelt sich in deinem Leben wieder dazu eine Geschichte:
Vor den Toren der Stadt saß einmal ein alter Mann. Jeder, der in die Stadt wollte, kam an ihm vorbei. Ein Fremder hielt an und fragte den Alten: „Sag, wie sind die Menschen hier in der Stadt?“
„Wie waren sie denn dort, wo Ihr zuletzt gewesen seid?“, fragte der Alte zurück.
„Wunderbar. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Sie waren freundlich, großzügig und stets hilfsbereit.“
„So etwa werden sie auch hier sein.“
Dann kam ein anderer Fremder zu dem alten Mann. Auch er fragte: „Sag mir doch Alter, wie sind die Menschen hier in der Stadt?“
„Wie waren sie denn dort, wo Ihr zuletzt gewesen seid?“, lautete die Gegenfrage.
„Schrecklich. Sie waren gemein, unfreundlich, keiner half dem anderen.“
„So, fürchte ich, werden sie auch hier sein.“
Was kannst du jetzt dagegen tun?
Hör auf damit!
Nicht immer einfach, doch mach es! Du hast die Kontrolle über dein Handeln.
Werde dir der Auswirkung bewusst und stelle es ab zu lästern. Du hast die Macht etwas zu ändern. Such dir eine andere Beschäftigung. Gib deinem Gehirn eine andere Aufgabe, lenke es ab. Such das Positive, das Schöne, die Freude. Sei offen dafür, dass andere Leute einfach anders sind und wir wissen nie, welche Motivation hinter ihrem Handeln steckt.
Ich habe am Ball meine Einstellung geändert und ich habe wirklich sehr viele wunderschöne Ballkleider gesehen und viele Ballbesucher, die die Ballnacht sehr genossen haben und Spaß beim Tanzen hatten, egal ob im Takt oder nicht! Denn sie haben es getan, sie haben getanzt!
Das ist, was zählt: sich am Leben erfreuen, es zu geniessen und aufheiternde, positive Gespräche zu haben.
Ich wünsche dir viele lachende Momente
Danke, liebe Nina, Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich bin auch drauf und dran meine Gedanken bewusst in eine liebevolle Richtung zu lenken. Man muß bloß immer recht aufmerksam bleiben.
Viele lachende und herzliche Grüße,
Dita