Den Blickwinkel zu ändern erweist sich oft als eine Herausforderung. Vor ein paar Tagen hatte ich ein Firmentraining, wir diskutierten über Spaß an der Arbeit und das Phänomen Ernst. Der allgemeinen Meinung nach, müssen wir ernst sein, wenn wir uns konzentrieren, nach dem Lachtraining wurde den TeilnehmerInnen jedoch klar, welches Werkzeug sie mit Lachen haben. Wie Lachen zur Entspannung führt und uns auch ernste Dinge leichter erledigen lässt. Ich freue mich immer, wenn meine Botschaft ankommt und sich der Blickwinkel ändert.

Doch letztens bemerkte ich mit Schrecken, dass es einen Tag im Monat gibt, da bin auch ich ziemlich ernst!

Entsetzen breitete sich bei mir aus.

Ich persönlich beschäftige mich nun schon seit 5 Jahren mit dem Thema Lachen, habe wöchentlich den Lachclub und achte auf meinen Lachquotienten: Wenn ich zu wenig lache, verordne ich mir selbst lachen. J Wir lachen in der Apotheke viel, was sowohl von unseren Kunden positiv bemerkt wird, als auch von unseren Geschäftspartnern. Doch da gibt es einen Tag im Monat, da falle auch ich in den Ernstmodus!

Am Monatsletzten, wenn die Rezepte für die Krankenkassen abgerechnet werden, dann wird es bei mir ernst! Eine schnell abgeschlossene Abrechnung bedeutet früheren Geldeingang am Konto, ein wichtiger Vorgang für ein Unternehmen. Doch genau im Endspurt tauchen die meisten „Leichen“ – fehlerhafte Rezepte auf, die zeitlich sehr aufhalten. Wie wenn diese Rezepte darauf warten, erst am Schluss der Abrechnung zu erscheinen, denn bei der laufenden Abrechnung gibt es nie so viele. Diese Rezepte machen das bestimmt absichtlich. ♥

Bei der letzten Abrechnung merkte ich, wie angespannt ich an diesem Tag bin. Ich durfte mir eingestehen, dass ich beim Tag der Abrechnung jeden Monat immer ernst, ja ganz ehrlich, auch gereizt bin. Ebenso erinnerte ich mich zurück, dass dieser Tag, auch in meiner Zeit als Angestellte in der Apotheke immer Anspannung mit sich brachte. Die Gereiztheit, der Verantwortlichen missfiel mir als Angestellte ziemlich.

Hilfe, ich verhielt mich genauso!

Es fiel mir wie von Schuppen von den Augen, dass ich genau so handelte. Trotz Lachen und Beschäftigung mit positiver Psychologie bin ich angespannt. Welche tief gehenden Glaubensmuster verstecken sich denn da dahinter?

Rückblickend, ich bin seit 13 Jahren selbständig und wir haben jeden Monat Abrechnung. Das ergibt 156 Abrechnungen, die immer kleine oder größere Herausforderungen hatten, die mein Team und ich immer gut lösen konnten. 156 Abrechnungen, die jeden Monat funktioniert hatten. Trotzdem war es der Tag, wo sich für ein paar Stunden mein Lachen versteckte.

Dieses Mal beschloss ich anders, zu agieren. Mit mehr Leichtigkeit und Lachen an diese Sache ranzugehen. Der Ernst war nicht notwendig. Konzentration ja, doch keine Gereiztheit. Es war ein Entschluss, den ich fasste, ein Versprechen, das ich mir innerlich gab. Jetzt ändere ich meinen Blickwinkel. Ich ziehe meine Mundwinkel nach oben, und wenn ich eine Abweichung sehe, dann werde ich mich mit positiver Einstellung darüber freuen: „Schön, dass ich den Fehler jetzt entdecke und noch agieren kann!“ Meine Stimmung besserte sich! Mein weiterer Vorteil: Ich war nach Beendigung der Abrechnung viel entspannter und hatte genug Energie, um noch andere Aufgaben zu erledigen.

Hast du auch Aufgaben, bei denen dir gar nicht zum Lachen zumute ist. Die dir das Lachen im Gesicht gefrieren lassen?

Halte kurz inne und notiere deine persönlichen Herausforderungen.

Aufgaben, die dich aus der Fassung bringen, bei denen du nicht gelassen bist. Die dir kein Lachen hervorlocken. Die dich sogar schon reizen! Egal ob beruflich oder privat. Nimm dir jetzt die Zeit und schreib es nieder. Nun stell dir die Frage: „Ist es wirklich wahr, dass du diese Aufgaben nur ernst erledigen kannst?“ Können diese Aufgaben auch mit einem Lächeln im Gesicht gelöste werden? Abweichungen sind nicht lustig, doch die miese Laune verschlechtert es noch zusätzlich.

Kannst du dir vorstellen, diese Aufgaben auch mit Lächeln zu erledigen? Ist es grundsätzlich vorstellbar?

JA, dann Gratulation, wunderbar, dann fang gleich damit an. Erledige diese Arbeiten ab jetzt mit einem Lächeln. Ganz bewusst! Wenn es nicht gleich funktioniert, dann weiter üben, es braucht Zeit. Eingefahrene Denkmuster zu verlassen fordert Zeit. Das Gehirn braucht Zeit um sich umzugewöhnen. Ich selbst habe ja 5 Jahre gebraucht, um diesen Abrechnungstag zu entlarven.  Doch es zahlt sich aus, neue Gehirnbahnen anzulegen und sich neue Strukturen anzugewöhnen.

Du hast einen Vorteil: ich erinnere dich immer daran.

Wenn du der Meinung bist, es gibt Aufgaben, die lassen sich nicht mit einem Lächeln erledigen, dann schreib mir. Wir erörtern es gerne zusammen.

Schau mit mehr Lächeln auf deine Arbeit, auf deine persönlichen Herausforderungen. Schon alleine die Munwinkeln hochzuziehen ändert deinen Blickwinkel und du bist lösungsorientierter. Mach aus Ernst Lachen!

Fang an, deinen Blickwinkel zu ändern! Brauchst du Unterstützung, dann komm in den Lachclub oder zu einer anderen Lach Veranstaltung. Du kannst dir hier auch die Rezepte aus der Lach Apotheke, für deine Lachübungen herunterladen.

Lachende Grüße Nina