Wir lachen in der Apotheke schon, wenn jemand von unserem Team, „schnell“ auf die Toilette geht. Es ist schon fast running gag zu sagen „du darfst auch langsam gehen“.

Warum gehen wir schnell? Ich gehe davon aus, dass jetzt keiner während der Arbeitszeit am WC Zeitung liest. Doch dieses „schnell“ ist uns schon antrainiert. Es ist in unserem Sprachgebrauch fest verankert, wir merken es nicht mehr. Doch dieses kleine Wort treibt uns an.

Hast du schon einmal darauf geachtet wie oft du „schnell“ sagst oder auch „schnell“ unterwegs bist? Dies und das wird noch schnell erledigt und dann noch schnell einkaufen gehen. Schnell noch ein Telefonat führen. Kannst du das noch schnell machen? Schnell zwischendurch die e-mails lesen. Bist du auch stolz wenn du schnell noch was erledigt hast?

Schnell, schnell, schneller am schnellsten.

Das schnell von uns ist die eine Seite, doch wie kann es uns auch nerven, wenn jemand nicht schnell ist? Das kann uns fertig machen. Die Supermarktkasse ist ein gutes Beispiel, da merkst du wie die Leute scharren wenn es zu langsam ist. Schnell, schnell soll es gehen. Ich bin da keine Ausnahme.

In Indien, da gehen die Uhren noch anders, da ist alles ein wenig langsamer. Ein wenig ist jetzt fast untertrieben. 😊 Doch was macht das mit uns? Ich habe gemerkt ich konnte mich am Anfang ganz schwer auf die Langsamkeit einstellen. Wenn an der Rezeption bei der Abrechnung oder im Restaurant bei der Bestellung alles so langsam war, merkte ich, wie es bei mir innerlich zu rumoren begann. Die Langsamkeit hat mir fast weh getan. „Das kann doch nicht sein, dass die solange brauchen!“ In den Restaurants stand auf manchen Karten „Es dauert 30min bis das Essen serviert wird“.

Ich habe mir angewöhnt für alles mehr Zeit einzuplanen, weil eben alles länger dauert, weil alles langsamer ist. Auch ich wurde in Indien langsamer, doch nur langsam 😊.

Der berechtigte Einwand: Wir haben eine bessere Entwicklung, weil wir schneller sind. Heißt es doch so schön: der Schnelle frisst den Langsamen?  Doch – stimmt das wirklich? Warum hat die Schnelligkeit so einen hohen Wert? Sind wir schnell wirklich besser, produktiver?

Langsam zu sein, heißt nicht zu schlafen. Du kannst auch in deiner Schnelligkeit etwas verschlafen, weil du die Anzeichen nicht siehst, weil du zu schnell unterwegs bist.

  • Sehen wir vielleicht langsam besser, was uns das Leben zu bieten hat?
  • Sind wir langsam nicht aufmerksamer?
  • Braucht unser Körper nicht Langsamkeit?


Ich bin auch immer schnell unterwegs, ich arbeite an meiner Langsamkeit. In Indien im Ayurvedaressort habe ich meine Ayurveda Ärztin beobachtet, ganz langsam, majestätisch ist sie durch das Resort gegangen. Langsam, doch kein Deut von Schlaftablette, langsam überlegt mit Achtsamkeit. Ich habe dann meinen Schritt beobachtet, ich bin ca. 3 x so schnell unterwegs gewesen. Ich habe mich dann konzentriert langsam zu gehen, wirklich achtsam zu gehen und habe mich bemüht meinen Gang zu entschleunigen. Das ist für mich gar nicht so leicht.

Doch wie bringen wir diese Langsamkeit in den Alltag? Wenn die Umgebung von uns fordert schnell zu sein?

„Wenn du es eilig hast, gehe langsam“ (L. Seiwert)

Ich glaube wir sollten uns „Langsaminseln“ schaffen, in dieser Zeit konzentrieren wir uns auf Langsamkeit. Dein Körper darf die Langsamkeit wahrnehmen. Wenn du merkst, dass du zu schnell unterwegs bist, gehe absichtlich langsam, das beruhigt den Geit und den Körper. Diese Entschleunigung bringt einen anderen Blickwinkel.

Nimm dir Zeit in deiner Pause zu träumen und nicht zu lesen.

  • Vielleicht kannst du ja doch das eine oder andere verschieben?
  • Muss immer alles heute gemacht werden?
  • Kannst du für das Essen 10 Minuten länger einplanen?


Und in deiner bewussten Langsamkeit ziehe deine Mundwinkel nach oben und grinse, dann spürst du auch die Ausschüttung deiner Glückshormone und kannst eine zusätzliche Entspannung so richtig wahrnehmen.


Ich wünsche dir ein langsames, entspanntes, entschleunigtes Wochenende natürlich mit viel Lachen.
 

Lachende Grüße
Nina Fuchs😊